Die Demaskierung

Fotografie Serie: „Künstler hinter der Kunst“ / Nr.1 „Die Demaskierung“ (2016) Copyright. T.T.

Ich blicke Tag für Tag in tausende von Masqueraden.
Von Hass und Schmerz erfüllte einsame Gestalten.
Wie Roboter, vom Smartphone gelenkt.
Eitelkeit mit Dummheit vermengt.

Ihre Schönheit strahlt wie die Sonne so hell,
Einem Komet gleich verglühen sie schnell.
Und es bleibt nichts als Traurigkeit.
Tiefe Wunden, die keine Zeit heilt.

Bis sie sich selber demaskieren.
Ihre Eitelkeit für immer verlieren.
Schonungslos sich selbst erkennen.
Ihr Sein beim Namen nennen.

Die Nacht

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„Allein bei Nacht“ – Gemälde mit Acryl auf Leinwand – 60x40cm – 2016 –  Tobi T.

 

Tief in dunkler Nacht
sucht ein Mann sein wahres Ich.
Wenn alles träumt und schläft.
verliert er in der Stille sich.

Und er wartet und wartet.
Bis das universelle Sein zu ihm spricht.
Und so findet der Suchende
selbst in tiefster Nacht noch Sonnenlicht.

Kryonik

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„Kryonik“ – Acryl auf Leinwand 80 x100 cm – 2016 – T.T.

Der Tod nicht mehr das Ende.
Der Leib zu Eis erstarrt, eingefroren.
Nach Tausend Jahren aufgetaut.
Wiederbelebt, wie neugeboren.

Weil er am Leben so sehr hängt.
Erträgt er den größten Schmerz.
Wenn er an’s süße Leben denkt.
Dann erstrahlt sein kaltes Herz.

Nun steht er ganz alleine da.
Denn seine Liebsten sind vergangen.
Nichts ist mehr wie es war.
Und von vorn beginnt das große Bangen.

Tägliches Gekritzel #4

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„Langweile“ – Aquarell DinA4 – 2015 – Copyright T.T.

 

Deine Worte, sie langweilen mich.

Behalte deine Worte doch einfach für dich.

Du verschwendest meine Zeit mit Belanglosigkeiten.

Willst mich zu Klatsch und Tratsch verleiten.

Dein neues Auto interessiert mich nicht.

Und auch nicht deine goldene Uhr.

Mich interessiert dein Inneres und wahres Gesicht.

Einzig und allein die Seele nur.

 

 

 

 

Blindheit

Kohlezeichnung DinA2 – 2015

 

Man gab euch Augen zum Sehen

Doch ihr seid blind.

Man gab euch Ohren zum Hören

Doch ihr seid taub.

Man gab euch ein Herz zum Fühlen.

Doch was fühlt ihr überhaupt?

Ich sehe seelenlose Hüllen,

die ihr Leben mit Belanglosigkeit füllen.

Keine Ideale, und höhere Ziele.

Idealisten gibt es wenige – Mitläufer ganz viele.

Das Fremde im Dasein

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„Die Silhouette des Fremden“ – Kohlezeichnung DinA2 – 2015 – Copyright T.

 

Ich sehe dich

beim Einkaufen, beim Spazieren.

Ich sehe dich

auf der Straße, und im Restaurant.

Dich Fremden sehe ich.

Doch ich beachte dich nicht.

Ich sehe nur mich.

Du erscheinst verschwommen.

Nur die Silhouette wahrgenommen.

Im Augenwinkel rennst du vorbei.

Im nächsten Augenblick bereits verschwunden.

Wie ein vorbeiziehender Gedanke entflohen.

Und es war, als hätte ich dich nie gesehen.

Als wär‘ das alles nie geschehen.

Tausend mal am Tag seh‘ ich dich.

Fremder.

Tausend mal am Tag seh‘ ich nur mich.

Fremder.

Eine Entfremdung von der Welt als Ausdruck

der Entfremdung vom eigenen Sein.

Das Individuum gefangen

in der Welt ganz allein.

Die Welt verschwimmt,

weil die Aufmerksamkeit schwindet.

Die Gleichgültigkeit das Ruder übernimmt,

weil der Mensch sich selbst nicht überwindet.

Der Egoismus die treibende Kraft.

gepaart mit des Narzissmus Macht.

In einer hektischen Welt

sieht ein jeder nur sich selbst,

und erkennt sich dennoch nicht mehr wieder.

Disko

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„RaveDisko“ – Aquarell und Kohle – 36x48cm – 2015 – Copyright T.

Flackernde Lichter, dröhnender Bass.
Dunkle Gesichter, die Haare nass.
Die pure Ekstase.
Bis zur Erschöpfung.
Tanzen, bewegen, leben.
Die Luft so heiß.
Es tropft der Schweiß.
Dehydration, der Beat monoton.
Bewegung, Drehung.
Schneller, immer schneller.
Tanzen bis zum Morgengrauen.
Es wird heller, immer heller.
Nicht auf die Uhr schaun‘.
Weiter tanzen, weiter bewegen.
Weiter atmen, weiter leben.